Es fing gut an, für die SG Oppershofen beim Rückrundenauftakt am Traiser Wäldchen – auch, wenn kurz vor Spielbeginn neben Normen Thurow auch noch Niklas Casties, der in der Hinrunde in jeder Minute auf dem Platz stand, ausfiel. Es gelang in Halbzeit eins exakt das umzusetzen, was man sich vorgenommen hatte. Anders als zum Ende der Hinrunde zeigte man sich von Beginn an wach und präsent in den Zweikämpfen. Auf dem holprigen Geläuf verzichtete man auf Schönspielerei. So gelang es, dass man in der ersten Hälfte nur einen nennenswerten Schuss der Gäste zuließ, der am Außennetz landete. Neben der disziplinierten Defensivleistung gelang es immer wieder nach vorne Akzente zu setzen. Nick Bayer gelang in der 21. Spielminute die verdiente Führung mit einem platzierten Flachschuss, nachdem er den Ball zuvor stark behauptete. In der Folge verpasste es die SGO, die Führung auszubauen. Torben Blendermann und Daniel Warner hatten gute Chancen zu verzeichnen. Außerdem geriet oftmals der letzte Pass zu ungenau oder wurde noch abgefangen.
Nach der Pause schlich sich unverständlicherweise auf SGO-Seite der Schlendrian ein. Alles, was in der Pause noch zu loben war, ließ mit zunehmender Spieldauer nach. Zu oft wurde der letzte Schritt nicht gemacht, die Zweikämpfe nicht mehr konsequent geführt, häuften sich Ballverluste und die zweiten Bälle nicht mehr erobert. So kam es, dass die Hausherren Zug um Zug besser ins Spiel kamen und sich Torchancen erarbeiteten. Ein erster Abschluss von Joschua Ohlemutz ging aus aussichtsreicher Position noch recht deutlich über das Gästetor. Auf der Gegenseite verpasste im Anschluss an eine Standardsituation Tobias Schwarz einen Kopfball von Dennis Bellersheim nur um Zentimeter, sodass der Traiser Spielertrainer Sebastian Müller auf der Linie klären konnte. Es folgte eine Phase, in der auf beiden Seiten wenig Ordnung und Struktur zu sehen war. Dies spielte offensichtlich der Heimelf in die Karten. Der TFC belohnte sich mit dem Ausgleich in der 65. Minute. Auf der rechten Defensivseite der SGO ging die Ordnung verloren, der Ball gelangte ins Zentrum. Der herausstürzende Markus Kalkbrenner konnte den ersten Versuch noch stark parieren. Den Nachschuss ins nun verwaiste Tor, konnte er jedoch nicht mehr verhindern. Bis zum Ende der Partie lagen die Feldvorteile klar bei den Hausherren, auch weil es die SGO nicht verstand sich bietende Kontersituationen auszuspielen. Markus Kalkbrenner war jedoch stets ein sicherer Rückhalt. Es deutete sich eine Punkteteilung in diesem Kellerderby an. In der 88. Minuten jedoch kam der Ball nochmals in den Strafraum der SGO. Die Gefahr schien eigentlich gebannt, da Dennis Bellersheim unbedrängt zur Klärung zur Stelle war. Kurz vor ihm versprang der Ball jedoch auf dem unebenen Platz. Im folgenden Zweikampf wurde der Traiser Spieler durch den eingewechselten Nico Schneider zu Fall gebracht. Zur Strafstoßentscheidung gab es keine zwei Meinungen und der Traiser FC ging zwei Minuten vor Schluss durch den verwandelten Foulelfmeter von Daniel Edlich in Führung. Die SGO warf vom folgenden Anstoß weg alles nach vorne. Wirklich zwingend wurde es aber nicht mehr. In der 90. Minute schlossen die Hausherren schließlich einen Konter zum 3:1-Endstand ab.
Bei der SGO muss man sich nach diesem Spiel die Frage gefallen lassen, warum man, entgegen der Halbzeitansprache, im Laufe der zweiten Hälfte das vermissen ließ, was in Halbzeit eins noch stark umgesetzt wurde und erfolgreich war. Durch die Niederlage in diesem Sechs-Punkte-Spiel steigt bereits nach dem ersten Spiel der Rückrunde der Druck enorm weiter.