SGO bekommt spät die Quittung

Am vergangenen Sonntag liefen die Heimspiele beider Mannschaften der SGO ähnlich und am Ende auch ähnlich enttäuschend. Beide Mannschaften führten in ihren Spielen zur Pause, schafften es auf Grund eines Leistungsabfalls in Halbzeit zwei jedoch nicht einen Sieg einzufahren.

Bevor beide Spiele begannen, wurde es jedoch jeweils ganz still auf dem Oppershofener Gänsberg. In Gedenken an ein unter der Woche verstorbenes, langjähriges, geschätztes und treues Vereinsmitglied wurden vor beiden Partien Gedenkminuten durchgeführt. Beide Teams der SGO liefen aus diesem Grund mit Trauerflor auf.

Chancenwucher und schwache zweite Hälfte

Die SGO startete druckvoll und zielstrebig ins Derby mit der Reserve des TuS Rockenberg. Die dreieinhalbwöchige Spielpause war dem Team von Jürgen Bellersheim nicht anzumerken. Bereits kurz nach Spielbeginn wurde Dennis Bellersheim in der Folge einer Standardsituation im Rockenberger Strafraum gefoult. Der im bisherigen Saisonverlauf bei Strafstößen sichere Gernot Matz scheiterte jedoch mit seinem Versuch aus elf Metern. Die SGO zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt. Das Geschehen spielte sich ausnahmslos in der Rockenberger Hälfte ab, sodass sich der SGO eine Vielzahl an guten Möglichkeiten boten. Dominik Bellersheim war es, der sein Team mit einem wuchtigen Kopfball im Anschluss an eine Ecke von Niklas Casties in Führung brachte. Es sollte jedoch der einzige Treffer der ersten Hälfte bleiben. Beste Chancen blieben ungenutzt. So traf etwa Niklas Casties mit einem Schuss aus 18 Metern lediglich den Pfosten. Weitere Beispiele: Einen Matz-Abschluss im Strafraum nach schöner Ablage von Dominik Bellersheim konnte vom Rockenberger Schlussmann pariert werden. Dominik Bellersheim scheiterte mit einem Alleingang, ehe ein Versuch von Gernot Matz, der halb Schuss, halb Hereingabe war, knapp am langen Eck vorbeiging. Die einzige Gästemöglichkeit ergab sich nach einem Oppershofener Ballverlust im Aufbauspiel an der Mittellinie. Der aufmerksame Marcel Hebich und die zurückeilende SGO-Defensive konnten die Situation jedoch bereinigen. So blieb es beim knappe 1:0, in einem Spiel, das zu diesem Zeitpunkt bereits hätte entschieden sein müssen.

Die zweite Hälfte ist schnell berichtet: In einer Halbzeit mit überschaubarem Niveau und nahezu ohne Großchancen ließ die SGO nach der Pause deutlich nach, agierte fahrig und ungenau und brachte somit den Gegner ins Spiel. Die verletzungsbedingte Auswechslung von Dennis Bellersheim kann ein Ansatz der Erklärung, jedoch keine Entschuldigung sein. Die einzige echte Torchance, die sich der SGO im zweiten Durchgang bot, war ein erneuter Strafstoß. Dominik Bellersheim umspielte seinen Gegner geschickt und wurde anschließend unsanft von den Beinen geholt. Florian Weil übernahm die Verantwortung, setzte den Ball jedoch über den Querbalken. Das Nachlassen der SGO führte dazu, dass auf Rockenberger Seite mehrere Abschlüsse zu verzeichnen waren. Diese beschworen zwar keine Gefahr herauf, schienen aber die SGO zu verunsichern. So kam es, wie es allzu oft im Fußball kommen muss und bestätigte zugleich viele Besucher auf dem Sportgelände am Gänsberg in ihrem sich im Laufe der zweiten Hälfte ausbreitenden Gefühl, welchen Ausgang die Partie noch nehmen würde: Als die dreiminütige Nachspielzeit auslief, gab es Eckstoß für Rockenberg. Die SGO verpasste es, die Situation zu bereinigen und verursachte beim Klärungsversuch einen Strafstoß. Auch wenn Marcel Hebich noch am Ball war, ließen sich die Gäste diese Chance nicht nehmen und glichen zum 1:1 aus.

Die SGO ging damit unnötigerweise, aber auf Grund der zweiten Hälfte verdient, erstmals in dieser Saison nicht als Sieger vom Platz.

SGO II verspielt 2:0-Führung, als die Kräfte nachlassen

Auch die SGO II verbaute sich auf Grund eines Leistungsabfalls in der zweiten Hälfte einen Punktgewinn. Bereits nach 15 Minuten ging die SGO durch einen Treffer von Gökdeniz Gül in Führung. Fünf Minuten später wurde die Führung durch ein Echzeller Eigentor auf 2:0 ausgebaut. Mit diesem Stand wurden die Seiten getauscht.

Bereits drei Minuten nach der Pause verkürzten die Besucher. Zwölf Minuten später war die Partie vollständig zu Gunsten der Gäste gedreht – und zwar vollkommen verdient. Denn die SGO fand offensiv nicht mehr statt. Ein Freistoß aus der Distanz von Wanja Köhler, der die Latte traf, war lange Zeit die einzige Offensivaktion der SGO. Erst in der Schlussphase, als die SGO mit dem Mute der Verzweiflung alles nach vorne warf und sich auch Torhüter Markus Kalkbrenner mit einschaltete, konnte Gefahr und etwas Druck aufgebaut werden. Der Ausgleich sollte jedoch nicht mehr glücken. Stattdessen erzielten die Gäste in der Schlussminute noch den 2:4-Endstand ins verwaiste SGO-Gehäuse.

Bilder: SGO