Vor dem Spiel in Ober-Hörgern war großes Improvisationstalent bei SGO-Übungsleiter Jürgen Bellersheim gefragt. Gerade einmal sechs Akteure standen noch vom letzten Spiel, dem Derby gegen den TuS Rockenberg am vergangenen Sonntag, zur Verfügung.
Dennoch startete die SGO gut in die Partie. Auf dem traditionell holprigen Geläuf im Wetterstadion gelang es der SGO früh erste Nadelstiche zu setzen. In der 12. Spielminute erzielte Niklas Casties mit einem satten Freistoß das 1:0 für die Blau-Weißen, nachdem André Reisenweber zuvor gefoult wurde. Kurze Zeit später kam ein Zuspiel des durchgebrochenen Lukas Lottig etwas in den Rücken von Steffen Jüngel, sodass dieser aus kurzer Distanz nicht genug Druck hinter den Ball bekam. Mitte der ersten Hälfte meldeten sich die Hausherren erstmals zu Wort. Ein von der Mauer abgefälschter Freistoß war jedoch sichere Beute von Markus Kalkbrenner, der heute das SGO-Tor hütete. Kurze Zeit später verfehlte der TFV im Anschluss an eine Flanke knapp das Tor. Für die SGO hatte Kapitän Tobias Schwarz zwei Möglichkeiten zu verzeichnen. Der erste Abschluss wurde von einem Verteidiger leicht abgefälscht, sodass er knapp das Tor verfehlte, der zweite rauschte ebenfalls knapp am Gehäuse vorbei. Die größte Möglichkeit auf den Ausgleich bot sich der Heimmannschaft kurz vor der Pause. Nach einer Hereingabe von der rechten Seite sah sich der Ober-Hörgerner Angreifer bereits vor dem leeren Tor, doch anstatt den Ball aus zwei Metern über die Linie zu drücken, stoppte er den Ball. Tobias Schwarz konnte die Situation schließlich bereinigen. Fast mit dem Pausenpfiff hatte Niklas Casties die Möglichkeit die Führung auszubauen. Sein Abschluss landete allerdings nur an der Latte.
Die SGO, insbesondere Niklas Casties, machte direkt nach dem Anpfiff der zweiten Hälfte dort weiter, wo in der ersten aufgehört wurde. Casties‘ Abschluss aus 17 Metern ging jedoch Zentimeter am Pfosten vorbei. In der 56. Minute war es dann der unermüdlich rackernde Comebacker Steffen Jüngel, der mit einem Traumtor auf 2:0 erhöhte. Sein Volleyschuss von der rechten Strafraumkante senkte sich in den linken Torwinkel.
Danach fand die SGO allerdings keinen Zugriff mehr aufs Spiel. Die Hausherren kamen stärker auf und hatten deutliche Feldvorteile, wurden zunächst jedoch noch nicht zwingend. Der SGO gelang es in der Folge nicht mehr den Ball zu halten, sodass dieser immer postwendend zurückkam. Dennoch brauchte es eine glückliche Aktion, die zum ersten Ober-Hörgerner Treffer in der 71. Minute führte. Nach mehreren Pressschlägen und versprungenen Bällen trudelte der Ball letztlich über die Oppershofener Torlinie. Es sollte im wahrsten Sinne des Wortes ein Wirkungstreffer werden. Die Hausherren hatten deutlich Oberwasser und waren nun am Drücker. Fast folgerichtig war der Ausgleich nur fünf Minuten später. Wieder konnte der Ball mehrfach nicht geklärt werden, sodass er schließlich über Markus Kalkbrenner hinweg ins Tor gehoben wurde. Beinahe wäre der SGO jedoch die passende Antwort geglückt, als Dennis Bellersheim in den Strafraum eindrang. Sein Abschluss überwand zwar den heranrauschenden Torwart, hatte jedoch nicht mehr genug Kraft und wurde vor der Linie gestoppt. Obwohl Dennis Bellersheim in dieser Szene noch vom Torwart abgeräumt wurde, blieb die Pfeife des Schiedsrichters stumm. Lukas Lottigs freier Abschluss aus 16 Metern ging deutlich über den Kasten, sodass diese aussichtsreiche Möglichkeit ebenso verpuffte wie ein weiterer Freistoß von Niklas Casties.
In der 86. Minute brachte sich die SGO dann vollständig um den verdienten Lohn. Ein eigener Abstoß geriet zu kurz und kam postwendend zurück. Die Hereingabe von links wurde im Strafraum zum spielentscheidenden 2:3 verwertet. Die letzte Möglichkeit des Spiels bot sich erneut Niklas Casties. Seinen Schuss ins kurze Eck konnte der Ober-Hörgerner Schlussmann allerdings mit einem starken Reflex parieren.
Damit geht die SG Oppershofen im zweiten Spiel in Folge leer aus, auch, wenn ein Punkt auf Grund der ungünstigen Vorzeichen in personeller Hinsicht, den guten ersten 55 Minuten und des Spielverlaufs durchaus verdient gewesen wäre.