Verkehrte Welt auf dem Gänsberg

Es fühlte sich merkwürdig an am Sonntagnachmittag nach dem Ende der Partien der beiden Teams der Spielgemeinschaft aus Oppershofen und Wisselsheim. Die Zweite Mannschaft zeigte eine ansprechende Leistung, erwehrte sich dem haushohen Favoriten nach Kräften und war trotz Niederlage zufrieden mit der eigenen Leistung. Die Erste Mannschaft fuhr im dritten Spiel den ersten Sieg des Jahres ein. Über mehr als die drei Punkte konnte man sich allerdings nicht freuen.

Die SpG I startete überlegen in ihr Heimspiel gegen den Traiser FC. Bei deutlichen Ballbesitzvorteilen spielte sich fast der gesamte erste Abschnitt in der Traiser Hälfte ab. Das Team von Jürgen Bellersheim hatte die Partie komplett im Griff und konnte sich auch mehrere Chancen erspielen. Bereits in der 12. Spielminute war es Dominik Bellersheim, der einen Freistoß kurz vor der Strafraumgrenze überlegt zur Führung in die Maschen setzte. Keine zehn Minuten später kombinierte sich die SpG sehenswert über die linke Seite nach vorne. Einen gefühlvoll in den Strafraum gechipten Ball vollendete der eingelaufene Youness Karabila sehenswert per Seitfallzieher. Mit der beruhigenden Führung im Rücken ließen die Hausherren Ball und Gegner laufen, verpassten es jedoch bei Chancen von Jordan Häuser, Dennis Bellersheim und vor allem Fabian Zeh das Spiel frühzeitig zu entscheiden. So ging es nach 45 Minuten, mit denen man bis dato zufrieden sein konnte und in denen man keinen Abschluss der Gäste zuließ, mit einer 2:0-Führung in die Kabinen.

Im zweiten Abschnitt blieb man dann jedoch vieles schuldig. Am grundsätzlichen Spielverlauf ändert sich zwar nichts – das Geschehen spielte sich überwiegend in der Traiser Platzhälfte ab und der Ball befand sich in den Reihen der Spielgemeinschaft – doch zeigte sich die SpG wenig bis gar nicht zielstrebig und in vielen Aktionen zu unsauber. Selbst in einer zehnminütigen doppelten Überzahl fiel den Bellersheim-Schützlingen wenig ein. Einzige Ausnahme: der einzige schnell vorgetragene Angriff über die rechte Seite, der im Zentrum den passenden Abnehmer fand. Im Stile eines Torjägers wurde der Ball gegen die Laufrichtung des Gästeschlussmanns, der zuvor zweimal stark parierte, zum 3:0 im Eck platziert. Das Spiel schien entschieden, doch meldeten sich die Traiser Geißböcke nun auch vor dem gegnerischen Gehäuse an. Ein erster Versuch flog noch übers Tor, der zweite Abschluss aus 18 Metern landete dann aber sehenswert in den Maschen. Eine Direktabnahme senkte sich über SpG-Keeper Marcel Hebich zum 1:3-Anschluss ins Tor. Eine brenzlige Situation, die das Ergebnis nochmals in Wanken hätte bringen können, musste die SpG anschließend noch überstehen. Hier parierte Marcel Hebich im Anschluss an eine Standardsituation aber gekonnte mit den Fäusten. Danach plätscherte das Spiel dem Ende entgegen. Wehrmutstropfen auf Seiten der SpG in der letzten Minute: Gernot Matz verletzte sich nach einem Tritt. Der Schiedsrichter pfiff in der noch laufenden Behandlungsunterbrechung das Spiel ab. So blieb ein am Ende ungefährdeter, aber glanzloser 3:1-Sieg und in der zweiten Halbzeit das Gefühl, das Fußballspielen eingestellt zu haben.

SpG II zeigt starke Leistung

Ganz anders stellte sich die Gefühlswelt bei der SpG-Reserve nach Schlusspfiff dar. Im Gegensatz zur Ersten Mannschaft ging die SpG II im Vorspiel gegen den Aufstiegskandidaten Melbach/Bingenheim II zwar leer aus, doch war die gezeigte Leistung mehr als achtbar. Kapitän Sebastian Graubert überraschte den Tabellendritten nach nur fünf Minuten und brachte sein Team mit 1:0 in Front. Die Gäste brauchten eine halbe Stunde, um den Rückstand auszugleichen. Mehr sollte in Halbzeit eins aber nicht passieren. Unentschieden wurden die Seiten gewechselt.

Zu schnell fielen im zweiten Abschnitt dann aber die Gegentore. Treffer in der 47. und 52. Minuten brachten die Besucher auf die Siegerstraße. Doch so leicht ließ sich die SpG nicht abschütteln. Nur fünf Minuten nach dem 1:3 war es Mohammad Firas Al Mohamad, der für seine Farben auf 2:3 verkürzte. Erst in der 72. Minute gelang es den Gästen, sich wieder auf zwei Tore abzusetzen. Trotz aller Bemühungen der Hausherren blieb es am Ende beim 2:4. Dennoch sollte die gezeigte Leistung gegen ein Topteam Auftrieb und Zuversicht für die nächsten Aufgaben geben.

Bild: SGO