Es hatte sich durch die sich stetig steigernden Leistungen abgezeichnet: Am Freitagabend war es soweit und die SG Oppershofen belohnte sich gegen den TFV Ober-Hörgern für den Einsatz und die Moral. Nach 95 Minuten hieß es auf dem Oppershofener Gänsberg vollkommen verdient 4:2 für die Bellersheim-Truppe. Damit wurde zudem die schwarze Serie der Abendspiele beendet, nachdem man in den beiden abgelaufenen Spielzeiten bei Partien, die am Abend ausgetragen wurden, keinen einzigen Zähler einfahren konnte.
Anfangsphase gehört den Gästen, dann übernimmt die SGO
Die erste Aktion des Spiels gehörte den Gästen aus dem Münzenberger Stadtteil. Nach zwei Minuten setzte Tim Schmandt nach einem Flankenball freistehend im Oppershofener Strafraum zum Seitfallzieher an, zielte jedoch deutlich über das Tor. Die Anfangsphase brachte deutliche Feldvorteile und mehr Ballbesitz für den TFV, der in diesem Jahr sein 50-jähriges Vereinsjubiläum feierte. Die Gäste konnten den Ballbesitz jedoch kaum in gefährliche Torabschlüsse umwandeln. Einen Distanzschuss konnte SGO-Keeper Marcel Hebich im Nachfassen sichern. Nach einem Oppershofener Ballverlust in der Vorwärtsbewegung ging es auf der Ober-Hörgerner rechten Seite jedoch schnell nach vorne. Den scharfen Abschluss von der rechten Seite konnte Marcel Hebich zwar parieren, jedoch nur in die Mitte abwehren. Dort stand Michel Mohr goldrichtig und verwertete den Abpraller zur Gästeführung.
Der Treffer zeigte Wirkung bei den Hausherren, die teilweise zu hektisch agierten. Insbesondere der agile Victor Fenski konnte mehrere starke Ballgewinne in der Zentrale verzeichnen, doch wurden die Bälle in der Vorwärtsbewegung noch zu leicht hergeschenkt. Kurz nach dem Führungstreffer hatten die Gäste noch einen weiteren gefährlichen Abschluss zu verzeichnen, der jedoch nicht den Weg ins Tor fand.
Ab Mitte der ersten Hälfte fing sich die SGO jedoch und fand zu ihrem Spiel. Mit mehr Ruhe am Ball gelang es häufiger mehr Station zu machen und nach vorne zu spielen. Nach einer guten Kombination kam Wanja Köhler im Gästestrafraum in aussichtsreicher Position zum Abschluss, traf dabei jedoch seinen kreuzenden Sturmpartner Konstantin Schreiner. Wenige Augenblicke später zielte Lukas Lottig bei einem Distanzschuss zu hoch. Der auffällige Wanja Köhler war es dann, der über die rechte Seite in den Strafraum eindrang, mit seinem Abschluss aber am herauseilenden Ex-Oppershofener Alexander Eberlein, der das Tor des TFV hütete, scheiterte. Diese Aktionen waren jedoch die Initialzündung für die Mannen von Jürgen Bellersheim, die verletzungsbedingt Gernot Matz auswechseln mussten. Er wurde durch Daniel Warner ersetzt. Nach einer schönen Kombination über die linke Seite bediente Normen Thurow Niklas Casties, der überlegt auf Wanja Köhler zurücklegte, dessen freistehenden Abschluss Alexander Eberlein mit einer starken Fußabwehr jedoch klärte und so den sichergeglaubten Ausgleich noch verhinderte. Der Ausgleich sollte allerdings kurz darauf doch fallen. Dennis Bellersheim war es, der mit einem überlegten Ball in die Gasse Lukas Lottig in den Strafraum schickte. Dieser behielt vor dem Kasten die Ruhe und stellte auf 1:1. Mit diesem Stand wurden schließlich die Seiten gewechselt.
SGO bleibt nach der Pause am Drücker
Auch nach der Pause war die SGO spielbestimmend und hatte bereits kurz nach Wiederanpfiff den ersten vielversprechenden Abschluss zu verzeichnen. Vor allem gelang es, die Gäste vom eigenen Tor fern zu halten. Kapitän Leon Demann und Lukas Zecha lieferten dabei in der letzten Linie eine äußerst zuverlässige Vorstellung ab. Eine taktische Umstellung in der Pause sollte sich zudem bezahlt machen und zu noch mehr Offensivaktionen führen. Nach einem weiteren Angriff über die linke Seite gelang es, Lukas Lottig zentral vor dem Strafraum freizuspielen, der ebenso überlegt wie gefühlvoll den Ball in der 50. Minute ins rechte untere Eck legte und die SGO damit erstmals in Führung brachte. Der Führungstreffer gab der SGO Auftrieb. Nur kurz nach dem 2:1 wurde Wanja Köhler auf die Reise geschickt, stürmte in den Strafraum und zog mit rechts ab, scheiterte jedoch am Pfosten. Wanja Köhler war es auch, der seinen Gegenspieler an der Torauslinie flink umspielte, von links in den Strafraum zog, aber erneut an einer Fußabwehr von Alexander Eberlein scheiterte.
Elfmetergeschenk lässt SGO unbeeindruckt
Angetrieben von der Führung und den guten Möglichkeiten zum Ausbau ebendieser, war der Vorwärtsdrang der SGO etwas zu groß, sodass die bisherige gute Grundordnung zeitweise etwas außer Acht gelassen wurde. Als die Gäste nach längerer Zeit mal wieder in den Oppershofener Strafraum kamen, klärte Kapitän Leon Demann den Ball gegen den sich nach hinten lehnenden Ober-Hörgerner Spielertrainer. Zur Überraschung aller, zeigte der ansonsten sehr gut und souverän leitende Unparteiische auf den Punkt. Tim Schmandt ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte sicher zum schmeichelhaften Ausgleich.
Doch die SGO bewies eine tolle Moral, schüttelte sich einmal kurz und spielte weiter nach vorne. Lukas Lottig war kurz vor dem Strafraum nur durch ein Foul zu stoppen. Niklas Casties trat zum Freistoß an, traf jedoch nur das Außennetz. In der 66. Spielminute war es Normen Thurow, der auf dem Weg Richtung Gästetor zu Fall gebracht wurde. Niklas Casties trat zum fälligen Freistoß aus gut 25 Metern erneut an, nahm Maß und versenkte das Leder butterweich im Torwinkel. Niklas Casties war zehn Minuten später bei einem Oppershofener Konter auch der Wegbereiter zum vorentscheidenden 4:2. Den sich bietenden Platz auf der linken Seite nutze er für eine maßgenaue Flanke in den Lauf des durchgestartete Dennis Bellersheim, der überlegt per Kopf die Führung ausbaute.
Gegen Ende der Partie boten sich den Gästen noch insgesamt drei Möglichkeiten. Eine Bogenlampe im Anschluss an einen Eckstoß klärte Wanja Köhler kompromisslos vor der Linie. Völlig freistehend verfehlten die Gäste im Anschluss an eine Ecke per Kopf das Tor von Marcel Hebich nur knapp. Ein weiterer Kopfball ging über das Tor. Alle weiteren Ober-Hörgerner Bemühungen wurden souverän wegverteidigt, sodass auch die fünfminütige Nachspielzeit aus SGO-Sicht schadlos überstanden wurde.
Damit feierte die SG Oppershofen einen verdienten Heimsieg und belohnte sich dafür, nach den beiden Niederlagen zum Auftakt nicht vom eigenen Weg abgewichen zu sein, mit den ersten drei Punkten der Saison.
Bilder: SG Oppershofen