SGO verpasst großen Schritt in Richtung Klassenerhalt

Die SG Oppershofen verpasste es am Sonntag, einen großen Schritt in Richtung vorzeitigem Klassenerhalt zu tun. Im Duell mit dem direkten Konkurrenten aus Heilsberg musste man sich am Ende mit 2:5 geschlagen gegeben.

Es ist guter Brauch, die Schiedsrichterleistung an dieser Stelle nicht zu kommentieren. Für den heutigen Spielbericht und das Verständnis der Entwicklung des Spieles, ist es aber äußerst schwierig das vom Schiedsrichter Gebotene nicht zu erwähnen. So mutet es etwas seltsam an, dass die nach 27 Spielen mit Abstand fairste Mannschaft mit den wenigstens erhaltenen Karten, in diesem Spiel insgesamt fünfmal verwarnt wurde. Aber der Reihe nach.

Das Spiel begann mit Verzögerung, da der Gästetorhüter wegen eines verkehrstechnischen Problems nicht rechtzeitig erschien. Schließlich begannen die Gäste das Spiel dann mit einem Feldspieler im Tor, der im Laufe der ersten Hälfte gegen den eigentlichen Torhüter getauscht wurde. Die SGO erwischte den deutlich besseren Start und machte von Beginn an Druck. Daniel Warner setzte das erste Ausrufezeichen. Sein Schuss traf allerdings nur die Außenseite des Torgestänges. Kurze Zeit später verfehlte Tobias Schwarz das Tor zweimal mit Linksschüssen knapp. Nach einer Viertelstunde ließen die Hausherren unverständlicherweise nach. Es schlichen sich viele Stockfehler und einfache Ballverluste ins eigene Spiel ein. Die Gäste ließen erstmals durch einen wuchtigen 30-Meter-Freistoß aufhorchen, den SGO-Keeper Marcel Hebich stark aus dem Winkel kratzte. In der Folge wich die SGO von der gut organisierten Spielweise der letzten Wochen ab und ließ sich auf einen offenen Schlagabtausch ein. Dies führte dazu, dass die Gäste die Spielkontrolle übernahmen und zu ersten gefährlichen Abschlüssen kamen. Unter anderem rettete Niklas Casties auf der Linie und verhinderte den fast schon sicheren Treffer der Gäste. In der 27. Spielminute entschied der Schiedsrichter auf Freistoß für den Gast. Eine Entscheidung, die nicht jeder auf dem Sportgelände so teilte. Der direkt aufs Tor getretene Freistoß setzte auf dem durch den einsetzenden Regen nassen Rasen auf und fand den Weg ins Tor zum 0:1. Erst langsam gelang es der SGO wieder strukturierter nach vorne zu spielen. Ein solcher Angriff führte in der 32. Minute zum Erfolg. Über Torben Blendermann gelangte der Ball zu Tobias Schwarz, dessen Abschluss zunächst geblockt wurde. Den Abpraller leitete der SGO-Kapitän zu Niklas Casties weiter, der mit einem Rechtsschuss aus 17 Metern erfolgreich war und zum 1:1 ausglich. Ärger gab es auf Seiten der SGO zur Pause auch, da alle fünf tiefgespielten Bälle, die zu gefährlichen Chancen hätten führen können, durch den Schiedsrichter wegen vermeintlichen Abseits zurückgepfiffen wurden. Mit dem Stand von 1:1 wurden schließlich die Seiten gewechselt.

Direkt nach der Pause bot sich den Gästen die große Chance zur Führung, als ein Akteur alleine auf Marcel Hebich zusteuerte, den Ball jedoch knapp am Tor vorbeischoss. Danach war die SGO wieder am Drücker. Torben Blendermann war es, der mit einem Distanzschuss die SGO erstmals in Front brachte. Das Spiel schien nun für die SGO zu laufen. Doch anstatt mit Ruhe die sich bietenden, teilweise großen Räume zu bespielen und klare Abschlüsse zu generieren, agierte man zu überhastet und ließ sich schließlich auf einen vogelwilden offenen Schlagabtausch mit den Gästen ein. Ein Daniel Warner-Kopfball strich hauchzart am Pfosten vorbei. Marcel Hebich bewahrte seine Mannschaft mit einer starken Parade nach einem abgefälschten Schuss zunächst noch vor dem Ausgleich. Dieser sollte kurz darauf jedoch fallen, als ein Gästeakteur frei vorm SGO-Schlussmann auftauchte. Trotz lautstarker Proteste wegen einer Abseitsstellung fand dieses Tor seine Anerkennung. Es sollte neun Minuten vor Schluss aber noch dicker kommen für die Hausherren. Nachdem Marcel Hebich einen Distanzschuss nach vorne Abprallen ließ und der Nachschuss verwertet wurde, geriet die SGO zum zweiten Mal an diesem Tag ins Hintertreffen. Auch hier reichte der Vorsprung des vor Hebich stehenden Stürmers dem Schiedsrichter nicht für einen Abseitspfiff aus. Auf der Gegenseite fand ein weiter Flankenball Tobias Schwarz im Strafraum, der seinen Gegenspieler ins Leere laufen ließ und mit links abzog – und vom eigenen Mann geblockt wurde, bevor der Ball seinen Weg ins Tor fand. Eine Szene, die ein Stück weit symptomatisch für die zweite Hälfte der SGO war. Niklas Casties verfehlte das Tor mit einem Freistoß zudem denkbar knapp.

Die spielentscheidende Szene ereignete sich schließlich vier Minuten vor dem Ende. Nach einem SGO-Eckstoß köpfte Jürgen Bellersheim den Ball wuchtig aufs Tor, der Keeper der Gäste konnte zwar parieren, ließ den Ball jedoch nur nach vorne abklatschen. Tobias Schwarz befand sich zwei Meter vor dem Tor, erreichte den aufspringenden Ball jedoch nur mit der Fußspitze, sodass das Leder nicht den Weg ins Tor fand, sondern auf der Linie geklärt werden konnte. Doch damit nicht genug. Der Befreiungsschlag leitete den Heilsberger Konter ein, der zum 2:4 und damit zur Entscheidung führte. Vom Anstoß weg probierte es die SGO nochmals, doch eine Flanke von Niklas Casties konnte der eingewechselte Thomas Weil per Kopf nicht im Tor unterbringen. Ein weiterer Heilsberger Konter in der Nachspielzeit brachte sogar noch das 2:5.

Durch diese Niederlage, die man sich, unabhängig von den Entscheidungen des Schiedsrichters, durch die verlorengegangene Ordnung nach der Führung in der zweiten Halbzeit selbst zuzuschreiben hat, überholte der SSV Heilsberg die SGO und liegt nun einen Zähler vor dem Team von Jürgen Bellersheim. Da der SV Hoch-Weisel in Beienheim gewann und der SV Ober-Mörlen überraschenderweise gar nicht erst zu seinem Auswärtsspiel am Traiser Wäldchen antrat, richtet sich der Blick der SG Oppershofen nun auf den FC Nieder-Florstadt, der heute mit 2:3 gegen den SV Steinfurth unterlag. Der Vorsprung der SGO auf den FC Nieder-Florstadt beträgt drei Punkte, allerdings haben die Florstädter unter der Woche noch ein Nachholspiel gegen den Meister FC Kaichen zu absolvieren. In einer Liga, die jede Woche wieder mit neuen Überraschungen, wie heute zum Beispiel mit einer kurzfristigen Spielabsage, aufwartet, sollte man sich über den Ausgang bestimmter Partien im Vorfeld nicht zu sicher sein und auf Wahrscheinlichkeiten verlassen. Die SGO ist gut beraten, nur auf sich selbst zu schauen und die eigenen Hausaufgaben zu erledigen. Noch hält man alle Trümpfe in der eigenen Hand. Die Chance, es besser als heute zu machen, bietet sich am nächsten Samstag, beim letzten Auswärtsspiel der Saison bei Germania Ockstadt.

Die Reserve der SGO, die SG Gambach/Oppershofen II, unterlag in ihrem Spiel der C-Liga Gruppe 1 heute knapp mit 3:4 gegen den nun als Meister feststehenden SV Ober-Mörlen II, der im Gegensatz zur ersten Mannschaft antreten konnte. Die Spielgemeinschaft liegt damit nach 28 Partien weiterhin auf Rang 13.

Bild: Foto-jaux