Das Oktoberfest der SG Oppershofen, das am Samstagabend stattfand, wurde nicht zuletzt durch das Ergebnis der Ersten Mannschaft zu einem Erfolg. Der Ausgang der Partie versetzte den Großteil der Besucher direkt in die passende Feierstimmung. Am positiven Ausgang der Partie hatten einige Rückkehrer, die in den letzten Spielen nicht zur Verfügung standen, spürbar ihren Anteil. Dennoch gab es auch in diesem Spiel, „wieder einmal“, muss man mittlerweile leider sagen, Hiobsbotschaften personeller Natur.
Äußerst dünn war die Personaldecke der SGO in den Topspielen gegen Echzell und Butzbach/Nieder-Weisel II. Zum kleinen Derby gegen den TuS Rockenberg II musste Oppershofens Trainer Jürgen Bellersheim zwar weiterhin auf die beiden Langzeitverletzten Gernot Matz und Rodney Mbazira sowie auf Hamid Mirzayi und Fynn Schnitzler verzichten, doch standen endlich wieder Omid Mirzayi, Nick Bayer, Paulo Pillekamp und Toptorjäger Eric Meyer zur Verfügung. Außerdem konnte der in den letzten Wochen schmerzlich vermisste Routinier Mike Schmidt zurückbegrüßt werden. Die Freude über dessen Comeback währte jedoch nicht lange. Denn neben mehreren Spielern kehrte schon in Minute 15 nach einjähriger Unterbrechung auch der „Derbyfluch“ zurück. Allzu oft hatte man in den letzten Jahren in Spielen gegen den Gemeindenachbarn Spieler durch Verletzungen verloren. Nach einem unglücklichen Zweikampf, bei dem dem Gegner kein Vorwurf gemacht wird, erwischte es den gerade erst zurückgekehrten Mike Schmidt, der mit einer Knieverletzung ausschied.

Früher Schock, späte Belohnung
Die erste Hälfte wies mehr Ballbesitz auf Seiten der Hausherren aus, doch gelang es den Blau-Weißen zu selten zwingende Torchancen zu kreieren. Kurz nach dem Ausscheiden Mike Schmidts, der durch Jannik Scoggins ersetzt wurde, bot sich SGO-Capitano Leon Demann die große Chance sein Team in Führung zu bringen. In einem 1-gegen-1-Duell behielt der Rockenberger Schlussmann jedoch die Oberhand. Wenige Minuten vor der Pause versuchte es die SGO über die rechte Seite. Nach einem Doppelpass zwischen Lucas Link und Eric Meyer, verfehlte Letzterer mit seinem Abschluss das Gästegehäuse nur knapp. Lediglich eine Zeigerumdrehung später kam Lukas Lottig nach einem weiteren Doppelpass auf dem rechten Flügel zur Flanke und fand mit Omid Mirzayi einen Rückkehrer, der sich mit einem Kopfballtor zurückmeldete und für den 1:0-Pausenstand sorgte.
Spannung bis zum Schluss
Zur zweiten Hälfte nahm die heute gut besetzte TuS-Reserve personelle Veränderungen vor, die dafür sorgten, dass sich die Gewichtsverhältnisse langsam änderten. Die Gäste hatten nun über weite Strecken mehr Ballbesitz und auch teilweise gefährliche Aktionen, die entweder das Tor verfehlten oder in Marcel Hebich ihre Endstation fanden. Der SGO gelang es zu selten erfolgsversprechende Angriffe zu initiieren. So blieb es bis in die Schlussphase äußerst spannend. In der 80. Minute sollte schließlich Erlösung auf Oppershofener Seite einkehren. Nach Balleroberung in der Abwehr schaltete die Gänsbergelf blitzschnell um und brachte das Leder schließlich zu Nick Bayer. Dieser steckte überlegt zu Eric Meyer durch, der trotz Gegnerdruck die Ruhe und die Übersicht behielt und den Gästekeeper zum 2:0 tunnelte. Unmittelbar danach musste Oppershofens Toptorjäger jedoch ebenfalls verletzt ausgewechselt werden. Der Schlusspunkt und die beruhigende Vorentscheidung sollte das siebte Saisontor des Goalgetters jedoch nicht sein. Denn fünf Minuten vor dem Ende brachte Capitano Leon Demann einen Rockenberger Angreifer im Strafraum zu Fall. Den Strafstoß, mittlerweile der dritte im dritten aufeinanderfolgenden Spiel gegen die SGO, verwandelten die Gäste sicher. Der TuS warf nochmal alles nach vorne und versuchte den Lucky Punch zu landen. Es sollte jedoch nichts mehr passieren, sodass die SGO nach zwei Niederlagen in Folge wieder drei Zähler einfahren konnte. Die Verletzungen von Mike Schmidt und Eric Meyer trübten die Freude über den Derbysieg jedoch.
„Es ist momentan wie verhext.“ – Jan Meyer
Angesprochen auf die Verletztenmisere sagte SGO-Vorstand Jan Meyer: „Es ist momentan wie verhext. Diese Reihe an Verletzungen können wir auf Dauer nicht eins zu eins kompensieren. Das merkt man ab einem bestimmten Punkt unserem Spiel auch an.“ Die Partie fasste er wie folgt zusammen: „Jeder Mannschaft gehörte eine Halbzeit. Die erste ging an uns, die zweite an den TuS. Letztendlich behalten wir die die drei Punkte hier auf dem Gänsberg, was natürlich das SGO-Oktoberfest noch wesentlich schöner macht.“ Ähnlich beschrieb es Oppershofens Flügelflitzer Lukas Lottig: „Wehgetan hat uns die Verletzung von Mike, früh im Spiel. Das schönste Spiel war es nicht. Es waren aber einige Zuschauer da, sodass es trotzdem Spaß gemacht hat. Die letzten Minuten nach dem Anschlusstreffer ging es für uns darum, das Ergebnis ins Ziel zu bringen. Das ist uns auch gelungen.“
Bild: SGO
