Die ersten zehn Spiele der Saison 2022/2023 sind absolviert. Ein Drittel der Runde ist damit bereits in den Büchern. Das Gesicht der SGO hatte sich vor Saisonbeginn etwas verändert. Jahrelange Stützen stehen in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung. Dies brachte es mit sich, dass auch die Kapitänsbinde weitergegeben wurde. Die Wahl fiel auf Leon Demann, der seit der Saison 2017/2018 die Fußballschuhe für die SGO schnürt. Auch symbolisch wurde die Kapitänsbinde durch Vorgänger Tobias Schwarz im Rahmen von dessen Abschiedsspiel Mitte August an Leon Demann übergeben. „Leon ist eine sehr gute und nachvollziehbare Wahl, über die mich sehr gefreut habe. Ich denke, dass er insbesondere durch seine Spielweise, seinen Einsatz und sein großes Kämpferherz, aber auch seine aufgeschlossene Art abseits des Spielfeldes, der Anführer sein kann, den das Team braucht. Die notwendige verbale Komponente kommt mit der Zeit automatisch“, adelte der Ex-Kapitän seinen Nachfolger. Nach 20-monatiger Verletzungspause gab Leon im April sein von vielen lange herbeigesehntes Comeback und war ein wichtiger Baustein für die erfolgreiche zweite Hälfte der Rückrunde, die letztendlich den Ausschlag für den Klassenerhalt gab. Das alles war Grund genug, uns mit dem Capitano etwas ausführlicher zu unterhalten.
SGO: Hallo Leon, zur neuen Saison hast du vom Trainer das Kapitänsamt bei der SGO übertragen bekommen. Was bedeutet das für dich?
Leon Demann: Ich muss zugeben, dass ich mit dieser Wahl im Vorhinein nicht gerechnet habe. Dennoch habe ich das Amt gerne übernommen und ich fühle mich dadurch wertgeschätzt, auch wenn es schwierig ist, in die Fußstapfen einer solchen SGO-Größe wie Tobias Schwarz zu treten.
SGO: Hat sich für dich durch deine neue Rolle im Vergleich zum Vorjahr etwas geändert?
LD: Ich denke, dass der Effekt, den Jürgen Bellersheim damit erzeugen wollte, eingetreten ist. Ein langjähriges Problem der SGO ist immer wieder die fehlende Kommunikation auf dem Platz. In dieser Hinsicht bin ich meiner Meinung nach deutlich präsenter geworden als zuvor.
SGO: Wie bist du mit deiner eigenen Leistung bisher zufrieden?
LD: Ich habe bisher jedes Spiel über die volle Distanz gespielt und versuche mein Bestes zu geben, um die Mannschaft entsprechend zu unterstützen. In die Rolle als Kapitän möchte ich von Spiel zu Spiel weiter hineinwachsen. Ansonsten sind Leistungsschwankungen im Amateurfußball normal, weshalb man auch mal schwächere Spiele hat.
SGO: Ihr hattet schon früh in dieser Saison wieder mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Wirklich chancenlos wart ihr aber in fast keiner Begegnung. Wie siehst du den bisherigen Saisonverlauf?
LD: Diese Saison gibt es keine Übermannschaft wie letztes Jahr, weshalb wir gegen sehr viele Gegner die Chance haben etwas Zählbares mitzunehmen. Bisher war dies nur in unserem schwächsten Spiel gegen die SG Hoch-Weisel/Ostheim nicht möglich. Allerdings zeigt z.B. die ansprechende Leistung gegen den FV Bad Vilbel (1:1, Anm. d. Red.), dass wir auch gegen spielerisch überlegene Mannschaften mithalten können.
SGO: Letzten Sonntag klappte es endlich mit dem ersten Auswärtssieg in dieser Spielzeit. Wie hast du das Spiel in Schwalheim gesehen?
LD: Das Spiel wurde im Vorfeld aufgrund der Tabellenkonstellation als 6-Punkte Spiel bezeichnet, weshalb der Sieg für uns sehr wichtig war. Dazu haben wir auch verdient gewonnen und gerade in der 2. Halbzeit keine Zweifel daran gelassen, dass wir als Sieger vom Platz gehen wollen.
SGO: Am kommenden Sonntag steht bereits das nächste wichtige Spiel gegen einen direkten Tabellennachbarn an. Worauf wird es im Heimspiel gegen Massenheim ankommen?
LD: Wir müssen da weiter machen, wo wir am letzten Spieltag aufgehört haben und den nötigen Einsatz zeigen, um auch in diesem wichtigen Spiel zu punkten. Massenheim wird mit viel Selbstvertrauen aus den letzten Spielen nach Oppershofen kommen.
SGO: Wo siehst du bislang eure Stärken?
LD: Sobald wir im Spiel merken, dass es von Anfang an gut für uns läuft und wir was Zählbares mitnehmen können, schaffen wir es eine kämpferisch sehr gute Leistung zu zeigen, auch wenn das am Ende nicht in jedem Spiel belohnt wird. Unser Matchplan lautet dann, aus einer gut geordneten Defensive heraus zu agieren und Nadelstiche nach vorne zu setzen.
SGO: Was fehlt der SGO beziehungsweise was muss besser werden?
LD: Gegen den SKV Beienheim II war es definitiv die schlechte Chancenverwertung, die uns in diesem Spiel drei Punkte gekostet hat. Ansonsten müssen wir es schaffen, gegen direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt zu punkten, da wir in der Vergangenheit häufig die meisten Punkte gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte geholt haben.
SGO: In der unteren Tabellenhälfte sind sieben Mannschaften noch sehr eng zusammen. Den letzten Platz trennen vom zehnten Platz gerade einmal vier Punkte. Das Spiel am Sonntag mit eingerechnet, sind noch sieben Spiele bis zum Beginn der Winterpause Ende November terminiert. Wie schätzt du den Rest des Kalenderjahres ein? Wo werdet ihr euch bis zur Winterpause platzieren?
LD: Man sieht an den letzten Ergebnissen, dass in der A-Liga jede Mannschaft jeden schlagen kann, weshalb wir selbst bis dahin noch einige Punkte holen müssen, um uns für die Rückrunde alle Möglichkeiten auf den Klassenerhalt zu bewahren. Besonders relevant sind momentan daher die ausstehenden Spiele gegen die weiteren direkten Tabellennachbarn FSV Kloppenheim und SSV Heilsberg.
SGO: Vielen Dank für das Gespräch, Capitano! Viel Erfolg am Sonntag gegen Massenheim und bis zum Jahresende! Dir persönlich drücken wir die Daumen, dass du verletzungsfrei bleibst und die Mannschaft weiterhin anführst und mit gutem Beispiel vorangehst.
Bilder: SGO