Mit einer Menge toller Eindrücke, schöner Erinnerungen und einer Portion Stolz kehrte die SG Oppershofen Samstagnacht von ihrem Kurztrip nach München und dem Gastspiel beim FC Bayern zurück – hatte man sich doch achtbar beim amtierenden Deutschen Meister der Ü50-Mannschaften aus der Affäre gezogen.
Die 30-köpfige Reisegruppe der SG Oppershofen startete am Freitagmittag gegen 12:30 Uhr mit dem eigens gecharterten Reisebus vom Oppershofener Sportplatz aus gen Süden in die bayerische Landeshauptstadt. Trotz geringen Verkehrsaufkommens traf der hessische Tross erst um 18:45 Uhr am Hotel, schräggegenüber dem „Stadion an der Grünwalder Straße“, Heimstätte des TSV 1860 München, ein. Nach dem Check-In ging es zum gemeinsamen Abendessen in einem nahegelegenen griechischen Restaurant, in dem man den Abend in gemütlicher Runde ausklingen ließ und sich auf das Spiel am nächsten Tag beim übermächtigen Gegner einstimmte.
Am Samstagmorgen ging es nach dem Frühstück mit dem Bus zur berühmten Säbener Straße, unweit des Mannschaftshotels der SGO. Vor dem Trainingsgelände des FC Bayern München warteten bereits Oppershofener Schlachtenbummler mit den blau-weißen Vereinsschals, die zur Unterstützung der Alten Herren der SGO gesondert mit Pkw, Wohnmobil und Zug angereist waren. Sogar einige Hessen, die bereits vor Jahren ein neues Domizil in Bayern fanden, hatten sich extra auf den Weg in die größte Stadt Bayerns gemacht, um das Team aus der alten Heimat zu sehen. Vor dem Zufahrtstor mit der großen Aufschrift „Säbener Straße“, durch das die Spieler und Trainer des FC Bayern fast tagtäglich aufs Vereinsgelände fahren, stellten sich die Oppershofener Alten Herren zum Gruppenbild auf. Durch den Abteilungsleiter der Münchner Ü50-Mannschaft wurde die Reisegruppe aus dem Wetteraukreis in Empfang genommen und durch den Mitarbeiterbereich zu den Trainingsplätzen der Bayer-Profis geführt. Nicht nur die Fans des Rekordmeisters bekamen angesichts der Trainingsbedingungen auf dem Vereinsgelände funkelnde Augen. Während der Ü50-Abteilungsleiter einige Insidereinblicke gewährte, drehte der angeschlagene Superstar Jamal Musiala auf einem Nebenplatz mit Fitnesstrainer seine Runden.
Auf Grund der Regenfälle der vergangenen Tage wurde das Spiel auf den Kunstrasen neben dem Haupttrainingsplatz der Profis verlegt. Wie die Bayern bereits am Vortag auf der Oppershofener Anreise telefonisch mitteilten, gab es personelle Engpässe bei der Ü50-Mannschaft. Die fehlenden Kaderplätze füllte man mit Spielern der Ü40- und der Ü32-Mannschaft auf. Zudem wurde die Spielzeit von ursprünglich angedachten 2x 35 Minuten auf 2x 45 Minuten erhöht.
Nach einem gemeinsamen Mannschaftsfoto und dem Wimpeltausch der beiden Spielführer wurde die Partie angepfiffen. Die Alten Herren der SG Oppershofen, mit einem Durchschnittsalter von 50 Jahren, starteten engagiert, mussten aber bereits nach drei Minuten einen schwereren verletzungsbedingten Ausfall hinnehmen. Der amtierende Deutsche Meister hatte erwartungsgemäß ein spielerisches Übergewicht und ließ den Ball gut laufen. Die erste Chance der Partie bot sich jedoch der SGO, als der Ball nach einem Konter über Stefan Weyl und Marcus Kuhnert zu Michael Förster kam, dessen Abschluss aus zwölf Metern jedoch vom FCB-Keeper zur Ecke abgewehrt werden konnte. Zwar nahm der Druck der Bayern zu, doch verteidigte die SGO leidenschaftlich und ging große Wege. Nach 25 Minuten mussten die Blau-Weißen dann bereits den zweiten verletzungsbedingten Wechsel vornehmen. Dies erforderte zwar eine kurze Zeit der Neuorientierung, doch gelang es immer noch gemeinschaftlich die Münchner Abschlüsse zu verteidigen. Was aufs Tor kam, war sichere Beute von Marcel Hebich. So dauerte es bis zur 38. Spielminute, ehe man das erste Gegentor hinnehmen musste, nachdem die Oppershofener Abseitsfalle nicht funktionierte und die Gastgeber eine 2-auf-0-Situation überlegen ausspielten. Eine Minute vor der Pause erhöhten die Münchner auf 0:2, was auch gleichbedeutend mit dem Halbzeitstand war.
Nach dem Seitentausch bestimmten die Bayern weiter das Geschehen und konnten nach gut 65 Minuten den dritten Treffer erzielen. Doch auch die SGO wagte sich nun häufiger in die Offensive. Der Drang, ein eigenes Tor zu erzielen, überwog, sodass sich ein recht offenes Spiel in der Schlussphase mit Abschlüssen auf beiden Seiten bei einem Münchner Chancenplus ergab. Ein Abschluss von René Cyppel wurde abgefälscht und verfehlte das Tor knapp. Einen Freistoß von Michael Witzenberger kratzte der Bayern-Schlussmann mit einer Glanzparade aus dem Winkel. Gegen Ende des Spiels zeigte sich, dass die SGO doch über eine breite Bank verfügt. So konnte man in den letzten 20 Minuten noch über 300 3. Liga-Spiele, in Person von René Glasenhardt und Jürgen Bellersheim, einwechseln. Letztlich sollte nach einem Missverständnis zwischen SGO-Libero und -Schlussmann nur noch dem Favoriten ein Treffer gelingen, sodass am Ende aus Oppershofener Sicht ein achtbares 0:4 stand.
Zusammen mit Spielern und Offiziellen des FC Bayern ging es im Anschluss zum gemeinsamen Abendessen in ein typisch bayerisches Wirtshaus in der Münchner Innenstadt, unweit des Hofbräuhauses. Dort wurde bei den für die Wetterauer Gäste reservierten Plätzen ein eigenes Fass Bier angestochen. Nach dem Abendessen brachte der Mannschaftsbus die Oppershofener Reisegruppe zurück nach Hessen, wo gegen 00:30 Uhr eine Reise mit unvergesslichen Erlebnissen zu Ende ging.
Das vollständige Reisetagebuch zum Nachlesen gibt es auch hier auf unserer Homepage. https://www.sg-oppershofen.de/die-sgo-beim-fc-bayern-das-grosse-reisetagebuch/
Bilder: SGO