Fünfeinhalb Jahre war er Trainer der SG Oppershofen. Während seiner aktiven Laufbahn viele Jahre aus dem Kader der SGO und als Kapitän nicht wegzudenken. Mittlerweile steht Christian Ehnert hauptverantwortlich beim VfR Butzbach an der Seitenlinie. Die Verbundenheit und der Kontakt nach Oppershofen sind jedoch nie abgerissen. Vor dem direkten Aufeinandertreffen zwischen dem VfR Butzbach und der SG Oppershofen in der B-Liga Gruppe 1 am Donnerstagabend haben wir uns mit Christian Ehnert unterhalten.
SGO: Christian, du warst zunächst lange Jahre als Spieler in Oppershofen aktiv und hast deine ersten Schritte als Trainer damals auch in Oppershofen als Coach der zweiten Mannschaft unternommen. Nach Stationen in Butzbach und Nieder-Weisel warst du zuletzt fünfeinhalb Jahre Cheftrainer der SGO. In diese Zeit fiel auch der Aufstieg in die A-Liga. Welche Erinnerungen hast du an deine Oppershofener Zeiten?
Christian Ehnert (CE): Sehr schöne Erinnerungen. Die Zeit als aktiver Spieler, Ende der 90er, bis ins neue Jahrtausend waren einmalig. Anspruchsvolle Kreisoberliga-Spiele, in Verbindung mit spannenden Reisen beziehungsweise unterhaltsamen Trainingslagern. Was wollte man mehr?
In der Trainerzeit fielen dann die Trainingslager aufgrund der dünnen Spielerdecke weg, aber unterhaltsam war es trotzdem. Die Aufstiegssaison war natürlich das Highlight, sportlich wie emotional. Die Aufholjagd in der Rückrunde, die Aufstiegsrunde mit dem „Endspiel“ zu Hause gegen Olympia Fauerbach II vor über 400 Zuschauern mit Gewitterunterbrechung… Unvergessen!
SGO: Was zeichnet die SG Oppershofen in deinen Augen aus?
CE: Der familiäre Zusammenhalt im Verein und Freundschaften, die weitaus länger andauern als ein normales Fußballspiel.
SGO: Verfolgst du die SGO aus der Ferne immer noch?
CE: Dank der guten und aufmerksamen Pressearbeit, auf jeden Fall.
SGO: Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen der SGO und deinem jetzigen Verein, dem VfR Butzbach? Worin unterscheiden sich die Vereine?
CE: Die Gemeinsamkeiten überwiegen. Ohne die handelnden Personen im Hintergrund würde nichts laufen. Das gilt für den laufenden Spielbetrieb, aber speziell auch für kulturelle Events, wie Fasching, Jubiläumsfeste oder Weihnachtsfeiern. Bei beiden Vereinen gibt es nicht den Lockruf des Geldverdienens als aktiver Spieler. Man spielt, weil man einfach nur Spaß am Kicken hat.
Beide Vereine haben in den letzten 5 Jahren kaum Nachwuchs aus den eigenen Reihen erhalten, daher ist u.a. die Personallage angespannt. In den jüngeren Jahrgängen, im Jugendbereich, wird in beiden Lagern eine Klassearbeit abgeliefert, aber bis das Seniorenalter erreicht wird, dauert es noch eine Weile.
Die Flutaktion im Spielerkader beim VfR ist sicherlich größer als bei der SGO.
SGO: Der Saisonstart verlief für euch anders als erhofft. Nach zwei knappen Niederlagen gegen Rockenberg und Beienheim/Dorn-Assenheim musstet ihr euch vergangenen Sonntag gegen den Topfavoriten Melbach/Bingenheim 0:4 geschlagen geben. Wie lautet eure Zielsetzung für diese Runde?
CE: Nach dem personellen Umbruch in der Sommerpause, ist die Zielsetzung der Klassenerhalt in Butzbach.
SGO: Welche Erwartungen hast du an das Spiel gegen die SG Oppershofen am Donnerstag?
CE: Auf ein unterhaltsames und faires Flutlicht-Derby am altehrwürdigen Ostbahnhof. Nach Abpfiff wird man sicher nicht gleich auseinandergehen.
SGO: Ist ein Aufeinandertreffen mit der SGO für dich ein besonderes Spiel oder eher ein Spiel wie jedes andere?
CE: Sicher nicht. Aber auch für einige SGO-Spieler, die früher das VfR-Dress trugen, dürfte es eine besondere Atmosphäre sein.
SGO: Vielen Dank für das ausführliche Interview, Christian! Wir wünschen dir mit dem VfR Butzbach viel Erfolg in dieser Saison – die Spiele gegen unsere SGO allerdings ausgeklammert! 😉

Bild: foto-jaux